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Heute abend und morgen früh (1979):
Dietmar Hochmuths Diplomfilm galt lange als verschollen. Er entstand im Auftrag des DDR-Fernsehens, wurde dann aber nicht ausgestrahlt - zu ziellos war den Auftraggebern die Geschichte. Sie erzählt von einer Frau, die sich einen Abend lang durch die Stadt treiben lässt und einen Vormittag mit ihrem Ehemann in der Wohnung vertrödelt. Gedreht in expressivem Schwarzweiss an Originalschauplätzen rund um den Berliner Alexanderplatz und mit vielen Laiendarstellern gleicht der Film heute einer Zeitreise. Für die Hauptdarsteller Christine Schorn und Rolf Hoppe war er ein wichtiger Karriereauftakt.
Laufzeit: 51 Minuten
Motivsuche (1989):
Ein Film über einen Filmemacher: Der DEFA-Regisseur Rüdiger Stein hat genug davon, immer nur Dokumentarfilme über Männer zu drehen, die schon lange unter der Erde sind. Darum setzt er durch, endlich mit lebendigen Protagonisten arbeiten zu dürfen: Klaus und Manuela, beide 17, sie ist schwanger, und die beiden wollen zusammen leben. Doch die Lebendigkeit des Pärchens entpuppt sich als Nachteil für Rüdiger. Sie zerstreiten sich, Manuela will abtreiben. Um den Film zu retten, versucht der Regisseur vergeblich, die Jugendlichen zu beeinflussen. Als er das Projekt aufgeben will, ist es bereits zu spät: So tief hat er sich in das fremde Leben hineingedrängt, dass sein eigener Alltag aus den Fugen gerät. Ohne Job, Wohnung und Familie findet er sich schliesslich als Vormund an Klaus' Seite wieder.
Laufzeit: 107 Minuten